Al Schmelz – Teiche einer ehemaligen Hochofenanlage

Fischbach zählt zu den frühen industriellen Zentren Luxemburgs: In der Umgebung des Ortes wurde von 1768 bis 1857 in Hochöfen Raseneisenerz aus der Gegend von Mersch verhüttet. Wasser und Holzkohle als Energielieferanten waren hier leicht verfügbar: Das Wasser fließt an Quellen aus dem Luxemburger Sandstein. Es wurde in Weihern gestaut und trieb Wasserräder und Blasebälge an. Die Holzkohle zum Schmelzen des Erzes wurde aus dem Holz der umliegenden Wälder gewonnen.

Teich und Kanal (c) NGPM Birgit Kausch

Von den ehemaligen Gebäuden der „Al Schmelz“ im Tal des Langegronn ist nichts erhalten. Die Straße C.R. 125 durchschneidet heute den Standort des Hochofenkomplexes. Er war zwischen 1768 und 1812 in Betrieb. Heute sind nur noch die Weiher sichtbar.
Da die Wassermengen in den Sommermonaten im Langegronn oft nicht ausreichten, wurde die Tätigkeit hier 1812 eingestellt. Sie wurde im Tal der Weißen Ernz weitergeführt („Nei Schmelz“).

Die Grundlage der Eisenproduktion war vor allem Raseneisenerz, das in der Umgebung von Mersch aus Flussablagerungen gewonnen wurde.

Das Raseneisenerz entstand vor etwa 20 Millionen Jahren (Untermiozän) und ist damit geologisch eine relativ junge Bildung. Zu dieser Zeit hatten sich die Flüsse noch nicht in den Untergrund eingeschnitten. Die Landschaft war eine Ebene mit flachen Erhebungen, die sich nur wenig über dem Meeresspiegel erhob. Das Klima war warm und feucht. Unter diesen Bedingungen lösten sich besonders im Süden Luxemburgs eisenhaltige Minerale aus dem Untergrund. Das gelöste Eisen wurde vom Grundwasser transportiert. Es verfestigte sich u.a. im Kontakt mit Sauerstoff, z.B. am Rand von Tümpeln, zu Raseneisenerz, das oft 30-50% Eisen enthält.

Als sich die Flüsse später in den Untergrund einschnitten, wurde ein großer Teil des Erzes in die entstehenden Täler gespült und dort wieder abgelagert, z.B. in der Gegend von Mersch am Zusammenfluss von Eisch, Mamer und Alzette.

Neben Fischbach waren auch die Ortschaften Haller und Grundhof historische Eisenindustriestandorte im Natur- & UNESCO Global Geopark Mëllerdall. Spuren der vergangenen Eisenindustrie können bei Fischbach auf den Wanderwegen F1 und F2 entdeckt werden.

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