Die Geschichte des Natur- & Geopark Mëllerdall beginnt vor rund 245 Mio. Jahren in einem Meer. Unzählige Sandkörner und andere Partikel lagerten sich ab und verfestigten sich zu Stein. Das Meer verschwand und Flüsse formten die heute so beeindruckende Felsenlandschaft des Natur- & Geopark Mëllerdall.
Auf diesem herausragenden geologischen Erbe entstand ein vielfältiges und wertvolles Natur- und Kulturerbe. Die Aufgabe des Natur- & Geopark Mëllerdall ist es, dieses Erbe zu bewahren und unsere Region nachhaltig zu entwickeln. Im Zentrum unseres Handelns steht dabei immer der Mensch.
Diese Ziele möchten wir erreichen, indem sich unsere Arbeit auf drei Bereiche konzentriert:
Die Region entdecken | Beratungsdienste | Projekte
In der Rubrik „Die Region entdecken“ informieren wir über unsere Region, sensibilisieren für unser Erbe und für eine nachhaltige Entwicklung und bieten zahlreiche Aktivitäten an.
Unsere Mitarbeiter stehen den Einwohnern, Unternehmen und Gemeinden des Natur- & Geopark Mëllerdall im Rahmen verschiedener kostenloser Beratungsdienste zur Verfügung.
Durch verschiedene Projekte werden konkrete Aktionen umgesetzt: so wurde z. B. eine Energiekooperative initiiert, welche es der Bevölkerung ermöglicht in der nachhaltigen Entwicklung der Region mitzuwirken oder es werden jährlich mehrere Hundert Obstbäume gepflanzt, um unsere StreuobstwiesenHochstämmige Obstbäume, die verstreut in der Landschaft st... zu erhalten.
Die zahlreichen Mühlen entlang seiner Flüsse und Bäche waren namensgebend für den Natur- & Geopark Mëllerdall („Tal der Müller“). Imposante Felsen, tiefe Täler und ausgedehnte Plateaus: Der Luxemburger Sandstein prägt die Region und hat sie über ihre Grenzen hinweg bekannt gemacht. Hier im Osten des Großherzogtums, an der Grenze zu Deutschland, haben sich 11 Gemeinden mit insgesamt 256 km2 Fläche und rund 25.800 Einwohnern zu einem Natur- & Geopark zusammengeschlossen.
Der Natur- & Geopark – ein Zweckverband der Mitgliedsgemeinden und des Staates
Der Natur- & Geopark ist ein Zweckverband (Syndicat mixte) der Gemeinden und des Staates. Die Liste der Mitglieder bzw. die Zusammensetzung des Vorstandes (Comité) finden Sie hier. Seine Gründung und Ausweisung erfolgte durch das großherzogliche Reglement vom 17. März 2016. Durch den großherzoglichen Erlass vom 10. Juni 2016 wird die Verwaltung des Natur- & Geoparks für eine Laufzeit von 10 Jahren geregelt.
Was ist ein Natur- & Geopark?
Natur- & Geoparke unterstützen die nachhaltige Entwicklung einer Region – dies bedeutet, dass gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. Dies kann nur zusammen mit den Menschen, die in der Region leben und arbeiten, beziehungsweise unsere Region besuchen, umgesetzt werden. Die Menschen stehen im Mittelpunkt der Natur- & Geoparkidee. Es handelt sich nicht um eingezäunte Schutzgebiete. Auch sollte man sie nicht mit Nationalparken verwechseln, in denen der Naturschutz Vorrang hat.
In einem Geopark wird darüber hinaus die besondere Geologie einer Region hervorgehoben.
An Hand der Geologie wird gezeigt, wie Landschaften entstehen, welche Gesteine und Rohstoffe im Untergrund vorkommen und wie Geologie und Böden die Landnutzung beeinflussen.
Warum ein Natur- & Geopark?
Nur Regionen, die ein einzigartiges Natur- und Kulturerbe besitzen, können Natur- & Geopark werden. Natur- & Geoparke fördern den nachhaltigen Umgang mit diesem Erbe und unterstützen gleichzeitig die wirtschaftliche und soziokulturelle Entwicklung.
Darüber hinaus stärkt der Natur- & Geopark die regionale Zusammenarbeit und bietet eine ideale Plattform für internationale Projekte. Aufgrund der positiven Assoziierungen sind die Label „Naturpark“ und „Geopark“ ein Imagegewinn für die Region.
Weitere Vorteile sind eigenes Personal, das mit seinen Fachkenntnissen und Diensten der Region zur Verfügung steht und das Erholungs- und Freizeitangebot für Einheimische und Touristen verbessert.
Die beratende Kommission (commission consultative)
Das Naturparkgesetz von 1993 sieht die Gründung einer beratenden Kommission vor. Sie steht dem Vorstand beratend zur Seite und gibt eine Stellungnahme zum jährlichen Budgetentwurf ab. Die beratende Kommission umfasst Vertreter der lokalen Bevölkerung sowie unterschiedlicher lokaler und regionaler Interessensgruppen und Vereine. Zusammensetzung, Organisation und Tätigkeit werden durch das großherzogliche Reglement vom 17. März 2016. In diesem PDF sind die aktuellen Mitglieder sowie die stellvertretenden Mitglieder aufgeführt.
Deutsch-Luxemburgischer Naturpark
Am 17. April 1964 wurde der Deutsch-Luxemburgische Naturpark als erster grenzüberschreitender Naturpark in ganz Westeuropa gegründet. In einem Staatsvertrag zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und dem Großherzogtum Luxemburg wurde eine Fläche von 789 km2 beiderseits der Flüsse Our und Sauer als Deutsch-Luxemburgischer Naturpark zusammengefasst. Institutioneller Träger ist die Vereinigung deutsch-luxemburgischer Naturpark mit Sitz in Irrel und Vertretern der verschiedenen Regionen und Länder.
Im Jahr 1973 hat dieser internationale Naturpark als 13. Region das Europadiplom für geschützte Gebiete des Europarates erhalten. Dieses wurde im Jahr 2020 bis 2028 verlängert.
Geschichte
Gegründet wurde der Natur- & Geopark Mëllerdall am 26. März 2016 (Veröffentlichungsdatum des Großherzoglichen Reglements vom 17. März 2016 plus 3 Tage). Seitdem gibt es in Luxemburg 3 Naturparks – im Norden des Landes befinden sich die beiden Naturparke Öewersauer und Our. Das Naturparkgesetz vom 10. August 1993 regelt u.a. den Aufbau und die Verwaltung von Naturparks in Luxemburg.
- 1999: Erste offizielle Erwähnung eines Naturpark Müllerthal im „Programme Directeur″ der nationalen Landesplanung
- 2006 – 2008: LEADER Projekt: „Mensch und Stein – Geologie erleben“
- 2006, Frühjahr: Gründung einer Arbeitsgruppe „Naturpark Müllerthal“ durch die RIM asbl. auf Vorschlag des Exekutivvorstandes der LAG LEADER+ Müllerthal
- 2009, Herbst: Gründung des „Syndicat Mullerthal“, der für die Gründung des Naturparks zuständige Gemeindezweckverband
- 2011 – 2014: LEADER-Projekt: „Geopark Müllerthal – Region mit Besonderheiten“
- 2011 – 2014: LEADER Projekt: „Alb und Thal… Steinreich! Geologie in der Brenzregion und Müllerthal – Zwei Regionen und ihre geologischen Besonderheiten“
- 2012, Frühjahr: Vorstellung der „Etude préparatoire“ („Vorstudie“)
- 2013, März: Beginn der „Etude détaillée“ („Rahmenplan“)
- 2014, Sommer: Abschluss der „Etude détaillée“
- 2014, November: Vorstellung der „Etude détaillée“:
Die fertige „Etude Détaillée“ wurde im November 2014 in drei Informationsveranstaltungen (Echternach, Müllerthal und Heffingen) der Bevölkerung vorgestellt. Das gesamte Dokument sowie eine Zusammenfassung in französischer Sprache sind hier online verfügbar. Informationen zum Aufbauprozess oder den Resultaten der einzelnen Arbeitsgruppen sind auch in diesem Dokument zu finden. - 2016, März: Gründung des Naturparks
- 2016, Juni: Gründung der Trägerstruktur des Naturparks
- 2016, Juni: Gründungsfeier des Naturparks
- 2016, Herbst: Der Naturpark wird Natur- & Geopark
- 2017, Juli: Gründungsversammlung der beratenden Kommission (Commission consultative)
- 2017 – 2019: Erste Kandidatur für das Programm der UNESCO Global Geoparks
- 2019: Antrag zur Änderung des offiziellen Namens in „Natur- & Geopark Mëllerdall“
- 2019-2020: Vorbereitung der erneuten Kandidatur für das Programm der UNESCO Global Geoparks
- 2020, November: Einreichung der Kandidatur für das Programm des UNESCO Global Geoparks
- 2021, Oktober: Vor-Ort-Evaluation durch 2 UNESCO Gutachter
- 2021: Beginn des Aufnahmeverfahrens für den Beitritt der Gemeinde Reisdorf in den Natur- & Geopark Mëllerdall
- 2022, April: Aufnahme des Natur- & Geopark Mëllerdall in das internationale Netzwerk der UNESCO Global Geoparks